Donnerstag, 4. Oktober 2012

Grün, stachelig ... und geplatzte Mundwinkel

Das neue Obst in Deutschland ab 1980. Eine Südfrucht. Eigroß. Grün. Stachelig. Fühlt sich eklig an.

Wie isst man das?

Wenn es nicht die Werbung für eine Einzelhandelskette mit dem unvergessenen Rudi Carrel gegeben hätte, wären mit Sicherheit etliche deutsche Hausfrauen an dieser neuen Delikatte gescheitert. Doch er plietsche* Holländer zeigte eine Anleitung im Fernsehen:

Erst wird das gute Stück mit dem Messer halbiert, dann das grüne Fruchtfleisch ausgelöffelt.

Gesagt, getan. Auch bei uns gab es dieses "neue Teufelszeug", das vermutlich sowieso "niemand braucht". Ohne Anleitung hätte meine Mutter damals wohl vermutlich die Finger davon gelassen.

Es schmeckte ungewohnt, aber lecker. Sehr lecker.

Leider hatte diese Delikatesse einen großen Nachteil: Wenn ich mehr als zweimal die Woche eine gegessen hatte, waren meine Mundwinkel von der Fruchtsäure aufgeprungen, knallrot und schmerzten höllisch. Zumindest für das Empfinden eines kleinen Kindes.

Lange Zeit für mich ein Grund, meine heißgeliebten Kiwis zu vermeiden.

Bis ich vor ein paar Jahren auf die Kiwi gold stieß. Süßer als "das Original", die Haut dünner und weniger stachelig, die Fruchtsäure nicht so aggressiv. Sehr schön. Kiwi gold ist jetzt immer noch eine meiner Lieblingsfrüchte.

~~~~
*Hamburgisch für: schlau, pfiffig

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen